Macht Fett eigentlich fett?
Neulich zeigt mir eine Kundin ihr Frühstück und sagt leise: „Ich nehme nur ganz wenig Butter, sonst werde ich davon sicher dick.“
Kurz darauf erzählt mir jemand, dass er seit Wochen keine Eier mehr isst, weil der Arzt meinte, sein Cholesterin sei zu hoch.
Und wieder jemand kauft konsequent Light Produkte, weil er gelernt hat, dass Fett der Feind ist.
Vielleicht kennst du solche Gedanken. Viele von uns sind genau damit aufgewachsen.
Das Problem ist nur… diese Überzeugungen stimmen so nicht. Und oft richten sie mehr Schaden an als sie Nutzen.
Was Fett wirklich für dich tut
Fett ist nichts Gefährliches. Es ist ein ganz natürlicher und wichtiger Bestandteil deiner Ernährung. Ohne Fett wärst du ständig hungrig, schnell erschöpft und einige wesentliche Prozesse in deinem Körper würden nicht mehr richtig funktionieren.
Fett hält dich länger satt. Es unterstützt deine Hormone, die bestimmen, wie du dich fühlst und wie gut dein Körper arbeitet. Es sorgt dafür, dass Vitamine überhaupt aufgenommen werden können und dass dein Gehirn klar und konzentriert bleibt.
Fett ist ein Baustein deiner Zellen und damit ein Teil von dir. Nicht dein Gegner.
Wo der schlechte Ruf herkommt
Fett hat mehr Kalorien pro Gramm als Kohlenhydrate oder Protein. Das stimmt.
Und genau daraus hat man irgendwann die einfache Geschichte gemacht:
„Wenn Fett viele Kalorien hat, dann macht Fett fett.“
Aber so funktioniert dein Körper nicht.
Du nimmst zu, wenn du insgesamt zu viel Energie isst, egal ob diese aus Fett kommt oder aus Pasta, Brot, Schokolade oder Früchten.
Es ist nicht das Fett allein. Es ist immer deine Gesamtbilanz.
Warum Fett dir sogar helfen kann
Hier kommt der Teil, der viele überrascht!
Fett beeinflusst deinen Blutzuckerspiegel kaum.
Das bedeutet weniger Heisshunger, keine schnellen Energieschwankungen, weniger Abstürze am Nachmittag und weniger Lust auf Süsses.
Weil Fett langsamer verdaut wird, hält es dich stabiler und länger satt. Viele, die mit Müdigkeit, ständigen Gelüsten oder unruhigem Essverhalten kämpfen, profitieren enorm davon, wieder mehr gutes Fett einzubauen.
Wenn dich das Thema Blutzucker interessiert, dafür gibt es einen eigenen Blogbeitrag, der das ausführlicher erklärt.
–> HEISSHUNGER, ZUCKERSPITZEN UND WIESO SIE DICH NICHT NUR ZUNEHMEN LASSEN, SONDERN AUCH SCHNELLER ALTER
Der Vergleich, der dir alles vereinfacht
Bevor du Fett streichst, lohnt sich ein Blick auf deine gesamte Ernährung.
Viele sparen als erstes am Olivenöl, obwohl das fast nie das echte Problem ist.
Du nimmst nicht durch einen Esslöffel Öl zu, sondern meistens durch Zucker in der Sauce, durch das grosse Stück Kuchen am Nachmittag oder durch die dritte Portion Pasta.
Schau dir diese einfachen Vergleiche an:
Wenn du beim Salat etwas einsparen willst, bringt es mehr, den Honig oder Zucker in der Sauce wegzulassen, statt das Öl zu reduzieren.
Wenn du bei der Pasta sparen möchtest, hilft es eher, die Menge an Nudeln zu reduzieren, statt die Tomatensauce fettarm zu kochen.
Und wenn du dir Sorgen um dein Gewicht machst, ist es viel sinnvoller, über die Kekse am Abend nachzudenken als über das Olivenöl im Gemüse.
Der Punkt ist, nicht gutes Fett macht dir das Leben schwer.
Sondern zu viel hoch verarbeitete Lebensmittel, zu viele schnelle Kohlenhydrate und zu wenig Sättigung.
Gutes Fett bringt Ruhe in dein Essverhalten. Du bist ausgeglichener, zufriedener und fühlst dich insgesamt wohler.
Und wenn du einen kleinen Gesundheits-Geheimtipp willst… Kaltgepresstes Olivenöl mit einem hohen Polyphenolgehalt ist ein echter Booster für deine Zellen und wird oft mit mehr Vitalität und Gesundheit in Verbindung gebracht.
Welche Fette deinem Körper gut tun
Natürlich gibt es Fettquellen, die dir mehr geben als andere.
Kaltgepresste Pflanzenöle, Avocado, Nüsse und Samen, Eier, Naturjoghurt oder ein Stück Lachs liefern dir Energie, die konstant hält und dich satt macht. Gleichzeitig tragen sie zu deiner Gesundheit bei!
Auf der anderen Seite stehen Transfette wie Frittierfette, Fette aus Fast Food, Fette aus stark verarbeiteten Lebensmittel und viele billige hoch prozessierte Öle. Sie liefern Energie, aber keinen Mehrwert für deinen Körper.
So integrierst du Fett sinnvoll in deinen Alltag
Du brauchst keine komplizierten Pläne oder Tabellen.
Eine einfache Grundidee reicht völlig.
Zu jeder Mahlzeit soll eine kleine Portion gutes Fett dabei sein.
Ein Esslöffel Olivenöl über dem Gemüse.
Eine halbe Avocado zum Mittagessen.
Ein paar Nüsse am Nachmittag.
Oder ein Stück Lachs zum Abendessen.
Das gibt gleichmässigere Energie über den Tag!
Es ist simpel und es funktioniert.
Macht Fett nun fett?
Nein.
Fett macht nicht automatisch fett.
Zu viel Gesamtenergie lässt deinen Körper fett speichern.
Richtig eingesetzt hilft Fett dir sogar dabei, länger satt zu bleiben, Heisshunger zu reduzieren und deinen Alltag entspannter zu erleben.
Es unterstützt deine Gesundheit und bringt mehr Balance in dein Essverhalten.
Gutes Fett ist kein Feind.
Gutes Fett ist ein Verbündeter, für ein entspannteres Essen und ein gutes Körpergefühl.







